Drastic Plastic
Drastic Plastic ist ein Projekt der Jugendbotschafter*innen für UN-Kinderrechte und SDG der Caritas Auslandshilfe Vorarlberg. Ziel des Projekts ist es, PET-Flaschen aus Schulen zu verbannen und mit wiederverwendbaren Glasflaschen von regionalen Anbietern zu ersetzen. Mit Workshops und der schulbezogenen Veranstaltung „PET-Parade“ wird nicht nur auf die Plastikproblematik aufmerksam gemacht, sondern auch auf die Sustainable Development Goals (SDGs), die untrennbar mit dieser Problematik in Verbindung stehen. Den Schüler*innen und Lehrer*innen wird die Bedeutung der SDGs nähergebracht und gezeigt, dass sich jeder und jede Einzelne für die SDGs einsetzen kann. Das Projekt wird zu 100 Prozent von jungen Menschen im Alter von 15 und 22 Jahren umgesetzt und zeigt, wie sich Jugendliche für ihre nachhaltige Zukunft einsetzen.
Unser Ziel
Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, alle höheren Schulen in Vorarlberg davon zu überzeugen, Plastikflaschenautomaten auf Glasautomaten umzustellen. Es gibt dazu einen eigenen Workshop für interessierte Klassen. Darin wird über die Probleme mit Plastik und Plastikflaschen sowie über die 17 Sustainable Development Goals aufgeklärt.
Neben der Arbeit an Schulen fordern wir zudem die Politik auf, einen Gesetzesentwurf auszuarbeiten, um ein verpflichtendes Pfandsystem für alle Getränkeverpackungen einzuführen, bei gleichzeitiger Erhöhung des Mehrweganteils bei Getränkeverpackungen. Beispiele aus Ländern wie Deutschland oder weiterer Länder Europas zeigen, dass Pfand auf Einwegplastik möglich ist.
Nachhaltigkeitsziele im Fokus
Im Projekt „Drastic Plastic“ werden mehrere SDGs auf einmal in den Blick genommen, da Plastikproblematik eine vielschichtige Herausforderung darstellt. Plastik ist im Allgemeinen leicht, billig, praktisch und langlebig. Dieser Kunststoff zersetzt sich nicht, sondern zerfällt in immer kleinere Teilchen, das sogenannte Mikroplastik. Diese Teilchen, Bisphenol (BPA) genannt, sind mittlerweile in den entlegensten Teilen der Erde zu finden und in Körpern von Menschen (SDG 3 – Gesundheit und Wohlbefinden) und Tieren (SDG 14 – Leben unter Wasser) nachweisbar. Wenn wir nicht endlich Alternativen anbieten, werden wir im Jahr 2050 weltweit unglaubliche 1.000 Millionen Tonnen Plastik produziert haben. Würden alleine schon Österreichs höhere Schulen auf Glasflaschen und Pfandautomaten umstellen, könnten jährlich über 6 Millionen PET-Flaschen Müll vermieden werden (SDG 11 -nachhaltige Städte und Gemeinden, SDG 12 –nachhaltiger Konsum und Produktion). Aus diesem Grund setzen wir Jugendbotschafter*innen uns für diese wichtige Veränderung in Schulen ein. Dafür haben wir verschiedene Schulmaterialen und Workshops für Schulklassen entworfen (SDG 4 -Hochwertige Bildung).
Mit der Bekanntmachung der Thematik und Bewusstseinsbildung möchten wir zeigen, dass jeder und jede etwas gegen den Plastik-Konsum tun kann.
PET-Parade
Bei der ersten PET-Parade in Vorarlberg waren Schulklassen aufgerufen, einen „PET-Man“ zu erbauen. Sie wurden animiert in ihrem Klassenverband Plastikflaschen zu sammeln, die für den Bau einer menschenähnlichen Skulptur benötigt wurden. Dadurch konnte besonders an Schulen mit Plastikflaschenautomaten verdeutlicht werden, wie viel Plastikflaschen-Müll durch eine einzige Klasse in kürzester Zeit produziert wird.
Die gebastelten „PET-People“ wurden am 14. Juni auf dem Marktplatz in Dornbirn von rund 500 Schüler*innen zu einer „PET-Parade“ aufgestellt.
Damit wurde auf den unnötig produzierten Plastikmüll aufmerksam gemacht und eine Veränderung gefordert. Es wurde ein Zeichen dafür gesetzt, dass es Zeit ist, auf Glasflaschen von regionalen Getränkeanbietern umzustellen. Neben der „PET-People“ wurde außerdem ein Plastik-Kunstbild aus mitgebrachtem Plastikmüll gebaut.
Den Höhepunkt der Parade stellte die Überreichung der im Rahmen des Projekts gesammelten Unterschriften von Schüler*innen und Befürworter*innen der Abschaffung von Plastikflaschenautomaten an Vorarlberger Schulen an politische Vertreter*innen dar. Dieses politische Statement wurde mit über 150 PET-Flaschenpost-Flaschen an die Vorarlberger Landesregierung unterstrichen und damit für Aufmerksamkeit gesorgt.
Die PET-Parade wurde vom Gemeindeverband für Abfallwirtschaft und Umweltschutz (Umweltverband) unterstützt und im Rahmen der Umweltwoche beworben.
Eindrücke
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